Lipödem

Beim Lipödem kommt es zu einer schmerzhaften Vermehrung von Fettgewebe an den Beinen und später auch an den Armen. Die Krankheit betrifft fast ausschließlich Frauen und fängt am häufigsten nach der Pubertät oder einer Schwangerschaft an – mit einem Gipfel zwischen dem 3. und 4. Lebensjahrzehnt. Der Verlauf ist chronisch und meist fortschreitend.

 

 

Symptome des Lipödems:

  • symmetrische Vermehrung von Fettgewebe an Armen und Beinen
  • Dellen-artige Hauteinziehungen und knotige Verhärtungen im Unterhautfettgewebe
  • Schweregefühl, Druckschmerzen, Spannungsschmerzen und Berührungsempfindlichkeit
  • angeschwollene Beine
  • Neigung zu blauen Flecken
  • kalte Haut, schlechte Durchblutung
     

Stadien-Einteilung

Stadium I:
Schmerzende Beine bei noch relativ glatter Hautoberfläche, Fettgewebsverdickung und Tendenz zur reiterhosenartigen Veränderung. 

Stadium II:
Schmerzende Beine bei jetzt unebener Hautoberfläche mit größeren Dellen („Matratzenphänomen“) – ähnlich der allgemein bekannten „Orangenhaut“. Knotig verdicktes Fettgewebe. Zunehmende Disproportion zwischen Rumpf und Beinen.

Stadium III:
Schmerzende Beine bei starker Volumenzunahme, verhärtetem Gewebe und überhängenden Fettlappen („Wammenbildung“). Gestörtes Gangbild durch aneinander reibendes Gewebe und oft „X- Beine“.

 

 

 

Behandlungsmöglichkeiten:
Die Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie bietet eine ausführliche Beratung über die Erkrankung an. Dabei nimmt das Team sich Zeit für die Untersuchung, vermisst und erstellt einen ausführlichen Bericht sowie professionelle Bilder mit Laserdruck zum Einreichen bei der Krankenkasse.

Zudem werden die Möglichkeiten einer konservativen und operativen Behandlung erklärt. In Zusammenarbeit mit hausärztlichen und Facharztpraxen sowie Sanitätshäusern erhalten die Patientinnen flachgestrickte Kompressions-Bestrumpfung und Lymphdrainage.

 

Bei der operativen Behandlung (Fettabsaugung) erfolgt die Therapie durch das fachärztliche Team für Plastische und Ästhetische Chirurgie mit Erfahrung in der Lipödemchirurgie. Alle Behandelnden sind Mitglieder in der DGPRÄC (Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen).

Bei Lipödemen werden – je nach Körpergröße und Gewicht – in der Regel zwischen fünf und sieben Litern Fett pro Operation abgesaugt. Dies erfolgt gewebeschonend und in der Regel mit der PAL (Power Assistierte Liposuktion)-Methode. Die hierfür verwendeten Kanülen sind Einmalkanülen und werden für jede Patientin individuell ausgesucht.

In der Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie werden Lipödem-Operationen wegen der großen Menge an abgesaugtem Fettgewebe meist stationär und in Narkose durchgeführt. Dabei besteht die Sicherheit einer 24-stündigen Überwachung, Schmerztherapie und engmaschiger Kontrollen nach der Operation. Kleinere Absaug-Mengen werden gelegentlich in örtlicher Betäubung und im sogenannten „Dämmerschlaf“ entfernt.

Im Lipödem-Stadium 3 oder 4 wird bei dem Antrag auf Kostenübernahme der Operation bei der Krankenkasse unterstützt. Für Selbstzahlerinnen (in der Regel bei Stadium 1 oder 2 der Fall) gibt es einen transparenten Kostenvoranschlag nach GOÄ (Gebührenordnung für Ärzte).